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Digitaler Produktpass Standards: Welche braucht es in Europa?

Autorenbild: Thomas RöddingThomas Rödding

Standardization in Digital Product Passport

Warum Standardisierung über Erfolg oder Scheitern des DPP entscheidet


Der Digitale Produktpass (DPP) soll Transparenz und Nachhaltigkeit in Lieferketten bringen – doch ohne einheitliche Standards bleibt er nur Theorie. Unternehmen, die sich mit dem DPP befassen, müssen sich fragen: Welche Regeln gelten künftig?Und wie können sie sich frühzeitig darauf vorbereiten?


Diese Fragen standen im Mittelpunkt der „Landscape of Digital Product Passport Standards“-Analyse der StandICT Initiative – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem funktionierenden DPP in Europa.


Als Co-Autor dieses Berichts konnte ich tief in die technischen Herausforderungen eintauchen. Die Kernfrage: Welche Standardisierungs-Baustellen müssen noch gelöst werden?


Digitaler Produktpass Standards: Die 7 zentralen Standardisierungs-Baustellen


Wenn der Digitale Produktpass mehr als nur ein Datensilo werden soll, braucht er ein stabiles Fundament. In der Analyse wurden 7 kritische Bereiche identifiziert, die noch definiert werden müssen:


  • Daten-Träger

    Wie werden die Daten physisch am Produkt verankert? QR-Code? NFC? RFID?

  • Eindeutige Produkt-Identifikatoren & ihre Verifikation

    Jedes Produkt braucht eine eindeutige ID – aber wie wird sichergestellt, dass diese fälschungssicher & überprüfbar ist?

  • Verknüpfung zwischen physischem Produkt & digitaler Repräsentation

    Wie wird ein Produkt mit seinem digitalen Zwilling im DPP verbunden?

  • Zugriffsrechte & Steuerung

    Wer darf welche Daten sehen & bearbeiten? Öffentliche vs. unternehmensinterne Daten?

  • Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen

    Wie kann ein DPP aus der Modebranche mit einem in der Automobilbranche kompatibel sein?

  • Datenspeicherung & Sicherheit

    Wo werden die Daten gespeichert – zentral, dezentral (z. B. Blockchain) oder in hybriden Systemen?

  • Daten-Authentifizierung & Integrität

    Wie wird sichergestellt, dass Daten nicht manipuliert oder falsch übermittelt werden?


Diese 7 Punkte bestimmen, ob der DPP in der Praxis funktionieren wird – oder nur ein weiteres Bürokratie-Projekt bleibt.


Hier geht’s zum Originalpost der StandICT-Initiative: LinkedIn-Post StandICT.



Ohne Standards droht Chaos – mit Standards entsteht ein Wettbewerbsvorteil


Ohne klar definierte "Digitaler Produktpass Standards" besteht die Gefahr, dass jedes Unternehmen eigene Insellösungen entwickelt – und der DPP an Fragmentierung scheitert. Die EU-Kommission arbeitet daher intensiv mit CEN, CENELEC, ETSI und CIRPASS-2zusammen, um einheitliche Regeln zu schaffen.


Für Unternehmen bedeutet das: 


  • Jetzt mit dem Digitalen Produktpass beschäftigen, nicht erst, wenn die Standards final sind.

  • Produktdaten sauber strukturieren, um den DPP später einfach zu integrieren.

  • Frühzeitig in den Standardisierungsprozess einbringen, um eigene Interessen zu vertreten.


Der DPP ist ein Werkzeug, um die Art, wie wir Produkte entwickeln, verkaufen und nutzen, grundlegend zu verändern. Aber ohne einheitliche Regeln bleibt er nur Theorie.


Fazit: Jetzt aktiv werden, um die Zukunft mitzugestalten


Die Weichen für den Digitalen Produktpass werden jetzt gestellt. Unternehmen, die sich frühzeitig mit den richtigen Standards auseinandersetzen, verschaffen sich einen entscheidenden Vorteil.


Denn eines ist sicher: Mit Standards wird der DPP zu einem echten Wettbewerbsvorteil. Ohne Standards droht Chaos.

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